WÜRDE-Kongresstival Online 2020

Achim Wagner
Interview: Mein eigener Würdekompass
WÜRDE:
Würde ist LIEBE.
Uneigennützige Selbstliebe wie Nächstenliebe. Ein inneres Leuchten der Seele, so stelle ich mir meinen eigenen „Würdekompass“ vor. Es ist aber auch ein nicht endender Prozess, ein tägliches Ringen, Bewahren, Pflegen dieser Liebe zu mir, in mir, zu anderen, um den inneren Kompass immer wieder neu auszurichten, damit das innere Leuchten erhalten bleibt. Das hat für mich nichts klassisch Religiöses, sondern etwas zutiefst Spirituelles.
Ich habe für mich dazu folgendes Bild: Würde ist die Seele in dem Dreiklang von Körper, Geist und Seele. Obwohl ich kein Musikinstrument spiele, fällt mir dazu die Triangel ein. Die obere Spitze repräsentiert die Würde. Schlage ich mit dem Stab gefühlvoll auf die untere Querstange, zentriert sich die Energie von den beiden Außenpolen (in meinem Bild ist das Körper und Geist) in die obere Spitze, wo die Seele verortet ist.
Ich habe es „in der Hand“, ob die Energie sanft und wohltuend schwingt oder ob sie heftig, unruhig, „aggressiv“, laut….. wirkt. Diese Würde ist mehr als eine rechtliche Definition, sie lebt aus mir heraus, nicht aus einem Gesetz oder einer Verordnung die „beschlossen“ wurde.
Diesen Prozess mit seinen unterschiedlichen Stufen und Bewusstseinsebenen drückt für mich am schönsten folgendes Zitat aus : Menschenwürde meint im einfachsten Falle Achtung im feineren Fühlen, Sympathie, Freundschaft und im reichsten Empfinden Liebe. Raymond Walden, dt. Pazifist
KURZBIO:
1953 im Taunus geboren.
Schon als junger Erwachsener Abgrenzung gegen gesellschaftliche Konventionen, Bruch mit der Institution Kirche.
Mit 29 Jahren meinen Bioladen mit Café und Buch-Ecke eröffnet, weil ich einen Gegenpol zum bestehenden Wirtschaftssystem und zum herrschenden Umgang mit Natur und Umwelt setzen wollte. Daraus sind mittlerweile fast 40 Jahre intensive Beschäftigung mit Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortlichkeit geworden.
Tief verankert ist meine Überzeugung, dass auch Pflanzen und Tiere – alles Leben – eine Würde haben. Sie zu schützen ist mir ein wichtiges Anliegen. Als Berater für ganzheitliches Marketing und Referent in der Fortbildung von Bio-Verkäufer*innen gebe ich Impulse für entsprechendes Handeln. Meine Ausbildungen zum FengShui-Berater und Geomanten haben meiner spirituellen Entwicklung deutlichere Konturen verliehen.
Heute engagiere ich mich vor allem zivilgesellschaftlich in der Unterstützung von Schutzsuchenden, genieße die Zeit der Ernte (wohlklingendes Wortspiel mit dem Wort Rente) und hadere immer mal wieder damit, dass wir die Welt nur so langsam zum Wahren und Guten, zum Menschlicheren, Liebevolleren hin entwickeln. Und trotzdem bleibt es alternativlos: „Ich kann und will nicht anders“.
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